Innovation Selbstorganisation

Was innovative Unternehmen ausmacht

Was unterscheidet wirklich innovative Unternehmen von nicht so innovativen? Eine offene Streitkultur und ein Bekenntnis zum Experimentieren, sagt Linda Hill von der Harvard Business School.

Innovation braucht Diversity und die Fähigkeit, offen zu streiten um die beste Idee.
Innovation braucht Diversity und die Fähigkeit, offen zu streiten um die beste Idee.

Innovation = Diversität und Konflikt

Was macht Unternehmen innovativ? Und, noch wichtiger, wie bleiben sie innovativ? Diese Frage ist eine der drängendsten. Kaum eine Konferenz, die sie nicht zu beantworten versuchte. Von der Idee zum marktfähigen Produkt so schnell wie möglich – so lautet die Herausforderung. Entscheidend ist vor allem eine Erkenntnis, meinte Linda Hill von der Harvard Business School auf dem Global Peter Drucker Forum 2018. Linda Hill ist Verhaltensforscherin und untersucht seit Jahren empirisch, wie Menschen in besonders innovativen Organisationen zusammenarbeiten. Ihre wichtigste Erkenntnis: „Innovationsfähigkeit hängt nicht an dem einen genialen Menschen im Unternehmen. Innovationen entstehen in der Zusammenarbeit von Menschen.“ Grundlage für erfolgreiches Innovationsmanagement sind ihr zufolge Diversität und Konflikt(fähigkeit). Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten kommen zusammen, streiten über ihre Ideen und hauchen den gemeinsam erarbeiteten Ideen dann als Team Leben ein – das sei das Geheimnis wirklich innovativer Unternehmen.

Innovation braucht eine offene Streitkultur und das klare Commitment, Dinge ausprobieren und experimentieren zu wollen – und zu dürfen.
Innovation braucht eine offene Streitkultur und das klare Commitment, Dinge ausprobieren und experimentieren zu wollen – und zu dürfen.

How do we co-create the future?

Innovation ist laut Hill im Kern eine Frage von Kultur und Mindset. Offenheit, Neugier, die Fähigkeiten, ehrlich über die besten Ideen zu streiten – das müssen Menschen mitbringen, die innovativ werden wollen. Ein Kreislauf aus “Creative Abrasion”, “Creative Agility” und “Creative Resolution” ist Ausdruck dieser Innovationskultur, so Hill. Creative Abrasion steht dabei für das Ringen um die beste Idee. Jede und jeder muss fähig sein, Ideen wirklich kritisch zu hinterfragen. Und Kritik auch anzunehmen. Creative Agilty steht für die zielorientierte Zusammenarbeit – interdisziplinär, divers und iterativ. Und Creative Resolution bezeichnet die Fähigkeit, aus Ideen Produkte werden zu lassen.

Innovationsfähigkeit hängt nicht an dem einen genialen Menschen im Unternehmen. Innovationen entstehen in der Zusammenarbeit von Menschen.
Linda Hill, Harvard Business School

Dieser Creative Circle ist der Rahmen, den die Organisation schaffen muss, damit Innovationen gelingen. Zu den Rahmenbedingungen gehört auch, dass klar geregelt ist, wer welche Entscheidungen treffen darf. Dabei gilt: So viel Freiheit wie möglich, Entscheidungen müssen dort fallen, wo Wissen und Kundennähe liegen. Nicht dort, wo der Jobtitle die Position in der Hierarchie bestimmt. Die Führungsfrage in einer innovativen Unternehmenskultur lautet: “How do we co-create the future?”

Co-Creation Pioneers by Haufe
Mit den Co-Creation Pioneers bietet Haufe ein neues Programm. Gemeinsam mit Partnern sucht das Unternehmen die Lösung für schnelleres und effizienteres Innovations-Management.
Mehr Informationen zum Co-Creation Pioneers Programm

Aus einem gemeinsamen Ziel, geteilten Werten und einem Regelwerk, das die Zusammenarbeit bestimmt, entsteht ein “Sense of Community”, der innovativen Teams Orientierung bietet. Mit dem Sense of Community kann es gelingen, aus Organisationen innovative Organisationen zu machen. Das Ganze ist eine (Lern)Reise für Organisationen und die Menschen, die in ihnen arbeiten. Das geht nicht über Nacht. Aber es geht.