Selbstorganisation Organisationsentwicklung

Was jetzt zählt

Kommentar Corona bringt alles Gewohnte ins Wanken. Die Unsicherheit ist groß. Jetzt ist Führung wirklich wichtig. Offen und ehrlich Orientierung geben, Ängste nehmen. Und die Zeit nach der Krise vorbereiten – gemeinsam mit den Menschen. Darum geht es.

A long and winding road into the unknown: Was Führung in der Krise heißt. Fptp: Pixabay
A long and winding road into the unknown: Was Führung in der Krise heißt. Fptp: Pixabay

Besonnen und entschieden

Corona legt die Welt lahm. Quasi von einem Tag auf den anderen ist unser Leben zum Stillstand gekommen. Schulen und Kitas geschlossen, Verbot von öffentlichen und privaten Veranstaltungen. Clubs, Bars, Kinos, Theater, Fitnessstudios, Museen sind zu. Und viele Unternehmen versuchen die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, indem sie ihre MitarbeiterInnen nach Hause schicken und sie bitten, mobil zu arbeiten, aus dem Homeoffice.

Führung in der Krise bedeutet: Lage erklären, wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens in der Krise erläutern. Ein Bild der Situation malen, das den Tatsachen entspricht. Und Befürchtungen und Ängste der MitarbeiterInnen ernst nehmen. Vertrauen schaffen. In die Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen und in das Team.

„Es geht um Führung. Führung, die Orientierung gibt“, schreibt Joachim Rotzinger in seinem Appell „Aufbruch statt Zusammenbruch“. Recht hat er. Selten zuvor war Führung so entscheidend. Viele Menschen sind verunsichert, die Lage ist unübersichtlich, ändert sich stündlich. Und die Frage, welche wirtschaftlichen Folgen Corona haben wird, für einzelne Unternehmen und die Volkswirtschaft insgesamt, ist heute noch nicht absehbar. Da kommt es darauf an, dass Führungskräfte den Menschen in den Teams zur Seite stehen. Offen und ehrlich.

Offen und ehrlich führen

Das bedeutet: Lage erklären, wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens in der Krise erläutern. Ein Bild der Situation malen, das den Tatsachen entspricht. Und Befürchtungen und Ängste der MitarbeiterInnen ernst nehmen. Vertrauen schaffen. In die Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen und in das Team. Denn, auch das schreibt Joachim Rotzinger: Wir müssen jetzt die Krise bewältigen, indem Kosten gesenkt, alle nicht unabdingbaren Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden. Krisenmanagement ist gefragt. „Aber der alleinige Blick auf die Kosten ist riskant, denn er gefährdet die Zukunft – wenn er dazu führt, dass wir Innovationen und Investitionen in die Zukunft aus dem Auge verlieren.“

Coaching: Führen in der Krise
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Isolationismus oder Transformation?

Mitten in der Krise müssen wir die Zeit nach der Krise vorbereiten. Das Zukunftsinstitut entwirft vier Szenarien für die Zeit nach der Pandemie. Sie reichen vom Rückfall in isolationistische Zeiten über einen System-Crash bis zur Rückkehr von lokalen Neo-Tribes. Das vierte Szenario nennen sie Adaption: „Die Welt lernt und geht gestärkt aus der Krise hervor.“

Für mich ist dies das einzig wünschbare Szenario. Wir haben die Chance auf die große Transformation. Damit es Wirklichkeit wird, brauchen wir Besonnenheit, Entscheidungsfreude, Mut. Und Zuversicht und Vertrauen – in uns, in die Menschen, mit denen wir arbeiten. Und wir müssen in diesen schwierigen Zeiten ein Kultur schaffen, in der dies alles möglich ist.