Business Transformation Innovation

Innovation: Vom Fremdkörper zum Regelprozess. Gerade jetzt.

In vielen Unternehmen wird Innovation oft als Fremdkörper und separat zu Regelprozessen wahrgenommen. Grund genug, mit Alex Osterwalder den Fallstricken und möglichen Innovationshebeln nachzuforschen.

Wie bloß kriegen Unternehmen neue Ideen zum Fliegen?
Wie bloß kriegen Unternehmen neue Ideen zum Fliegen?

Wenn Alex Osterwalder über Innovation, spricht strahlen seine Augen. Mit seinen Händen und Worten macht der Schweizer beim Erklären Blockaden verständlich, welche Innovationsprozesse hemmen, und formt diese zu neuen Geschäftsmodellen. Über die Jahre hat Osterwalder den Business Canvas als Innovationswerkzeug etabliert. Weltweit. 

Gleichzeitig ist die Realität in vielen Unternehmen bis heute eine andere. Innovation findet in Unternehmen meist isoliert vom Tagesgeschäft statt. Sie wird immer auch als etwas Temporäres angesehen, ist mit viel Verständnisarbeit verbunden, wohin gegen es für den laufenden Betrieb eines Unternehmens feste Prozesse und Verantwortlichkeiten gibt. In seinem Buch „Invicible Company“ ruft Osterwalder dazu auf, dass gerade jetzt die richtige Zeit sei dies zu ändern. Spannenderweise erst recht jetzt, in einer Krise.

 

Umso wichtiger nachzuforschen, wo denn konkret die Fallstricke im Arbeitsalltag eines Unternehmens liegen. Um so vom Fremdkörper Innovation ins Herz eines Unternehmens zu gelangen. Welche Entscheidungen konkret gefällt werden müssen, damit wir wegkommen vom Bunte-Post-ist-Kleben und vereinsamten Prototypen, hin zu einer Innovationsorganisation. 

 „Oftmals agieren wir Menschen aus bekanntem Erleben heraus. Die Frage ist, ob die dabei entstandenen inneren Bilder uns wirklich weiterhelfen“ sagt Osterwalder. Innovation brauche seiner Erfahrung nach eine klare Management Ownership. Oft wird dies als ein Nebenbei zum Tagesgeschäft verstanden. „Das Management muss die Unternehmenszukunft wirklich in die Hand nehmen, es muss sie formen. Und zwar 50 Prozent seiner Zeit. Das ist nicht delegierbar“, erklärt Osterwalder. Unser Austausch auf dem Global Peter Drucker Forum mit Osterwalder wird zu einer Art 3D-Modellierung von Innovation. Wir spazieren durch Use Cases und Unternehmensprozesse.

Auf der Suche nach erfolgreicher Innovation: Johannes Ceh (li.) mit Alex Osterwalder.
Auf der Suche nach erfolgreicher Innovation: Johannes Ceh (li.) mit Alex Osterwalder.

Osterwalder regt an sehr, konkret zu sein, welche Art von Innovation eingesetzt werden soll. Verständnis dafür zu schaffen. „Die größten Blockaden entstehen meist durch KPI des Regelbetriebes. Durch Bonussysteme. Innovation ist jedoch keine Konkurrenz dazu. Es braucht beides.“ So Osterwalder. Ein Bild, welches die Vorstellungskraft mancher Mitarbeiter, welche seit Jahren treu ihre Karriere in einem Unternehmen gestalten, sprengen kann.

Die Entwicklung seines Business Canvas war für Osterwalder selbst jahrelange Innovation. Ein Try, Error, Learn, Optimize. Und auch hier scheitert die Umsetzung oft an falschen Bildern und Erfahrungswerten.  „Try, Error ist kein Zufall. Kein lässiges oder nachlässiges Agieren. Es ist  ein klarer Prozess. Methode. Wir wissen genau, was und wie wir formen. Wie wir dort hinkommen.“