Äpfel, Birnen und andere Messfehler

Wir vergleichen dauernd, aber messen falsch
Der Vergleich macht uns sicher – das stimmt, wenn wir wissen, was wir wollen und wer wir sind. Und im Wettbewerb ist es nicht anders als mit den Preisen. Wir vergleichen dauernd, aber wir messen dabei falsch. Was heißt das?
Wir messen uns an anderen. Am Anderen. Und an den Anderen. Das berüchtigte Wort dazu heißt Benchmark, es meint den standardisierten Vergleich der eigenen organisatorischen Einheit mit einer anderen, in der Regel externen Vergleichsquelle. Was macht die Konkurrenz und wieviel macht sie in Euro und Cent? Und wir? Wie sieht es bei uns aus? Solche Vergleiche werden überall angestellt, und man könnte meinen, sie sind zutiefst menschlich. Teenager schauen zwar dauernd in den Spiegel, aber nicht etwa, um sich darin selbst zu sehen, sondern sich mit anderen zu vergleichen. Ganz gleich, wie sie das anstellen, das geht nie gut aus, denn um den Vergleich zu gewinnen, müsste man sich selbst komplett fremd werden, zum Anderen werden.
Wer sich an anderen misst, hat sich selbst zu wenig im Auge
In der Welt der Fakten und Zahlen ist das kaum anders. Konkurrenzdenken bedeutet, dass ich einerseits so sein will wie der andere, nur besser. Das ist eine exklusive Abgrenzung, bei der es darum geht, den anderen zu übertreffen, mit untauglichen Mitteln übrigens, denn wer sich an anderen misst, hat dabei selten sich selbst gut genug im Auge.