Business Transformation Innovation

Lernen ohne Lehrer und Professoren - die neue Generation der Zukunftsgestalter

„Bei uns bilden sich die Softwareingenieure selber aus“, erzählt Dr. Max Senges, CEO der Ausbildungsstätte 42 Wolfsburg im MoTcast mit Ingo Stoll. Es geht um die „coolste Schule der Welt“, ein Hauch Google-Universum, Philosophie, Ethik und konkrete Ausbildungskonzepte der Softwareingenieure von morgen.

Voneinander und miteinander lernen
Voneinander und miteinander lernen

Wissenstransfer und Lernen neu gedacht

Programmieren heute in Zusammenhang mit Automatisierung und KI ist ein völlig anderes als das Programmieren der vergangenen 20 Jahre. Der Aufbau von Webseiten und einfacher Software folgt festen Strukturen und ist ein in sich geschlossenes System. Intelligente Automatisierierungsprogramme hingegen leben von der Vielzahl an Daten, die kontinuierlich eingespeist werden müssen, damit die Programme lernen, sich selbständig weiterentwickeln und effizienter arbeiten können. Es ist mit der Funktionsweise des neuronalen Netzes in unsrem Gehirn vergleichbar. Müssen wir Menschen also unsere Art zu Lernen und an Problemlösungen heranzugehen verändern?

"Die Idee des Lernens, dass jemand es besser weiß und einem das Wissen im Frontalunterricht vermittelt, kommt einem schon etwas altbacken vor."

Dr. Max Senges ist seit jeher fasziniert von den Möglichkeiten, die das Internet bietet: zur Generierung von Wissen, zum Wissensaustausch und mit dem uneingeschränkten Zugriff auf Informationen. 11 Jahre lang war er Teil des Google Universums; heute ist er CEO der 42 Wolfsburg. Eine Ausbildungsstätte ohne Professoren und Lehrer – und ohne Abschluss. „In unserer Schule bilden sich die angehenden Softwareingenieure selbst aus. Sie bekommen Aufgaben gestellt, die sie sich gemeinsam erarbeiten. Die Schüler erarbeiten sich umfangreiche Kompetenzen in Form eines Portfolios, das sie für den Arbeitsmarkt sehr interessant macht“, erklärt Senges im Podcast mit Ingo Stoll. Der pädagogische Ansatz sei das voneinander und miteinander Lernen. Dabei müsse ein Grundverständnis von Ethik und Verantwortung vermittelt werden, so Senges.

"Technologie muss heute mit sehr viel mehr Eigenverantwortung entwickelt werden."

Max Senges spricht außerdem über das vieldiskutierte Thema Mindset und Wissensökosysteme in Organisationen. Er sagt: „Organisationen bestehen aus Menschen – nicht aus Prozessen. Man muss den Menschen den Raum geben, damit Neugier wachsen kann und damit sie ihre Rolle im Unternehmen selbst ausgestalten können.“

Direkt zum MoTcast mit Ingo Stoll