„Ohne Plan kann man auch nicht scheitern“

Wenn einer eine Reise tut – dann kann er etwas übers Scheitern erzählen! Besonders dann, wenn die Reise auf alten Ural-Motorrädern angetreten wurde, wie im Fall von Elisabeth Örter und Johannes Fötsch. Die beiden Künstler sind gemeinsam mit drei anderen Kolleginnen und Kollegen von Halle an der Saale bis nach New York gefahren – natürlich nicht pannenfrei. Doch gerade diese Pannen hätten ihre Reise so wertvoll gemacht, argumentieren die Künstler in ihrem Buch „Auf dem Landweg nach New York. 4 Ural-Motorräder – 43 000 Kilometer – 972 Breakdowns“.
Warum es sich trotzdem lohnt, Pläne zu schmieden, erklären die beiden im Gespräch mit Ingo Stoll. „Das Scheitern tritt nur ein, wenn ich irgendeinen Plan habe. Das eine bedingt das andere“, sagt Johannes Fötsch.
Grenzen austesten als Teil des Erfolgs
Scheitern sehen die beiden allerdings nicht als den Schlüssel zum Erfolg an, sondern, ganz pragmatisch, als Teil des ganzen Prozesses.
„Ein Prozess ist definiert durch Höhen und Tiefen“, sagt Elisabeth Örter. Bildhauer Johannes Fötsch erklärt das mit einem schönen Bild: "Ich muss mich mit einem Material auseinandersetzen und es kennen. Ich kann es nur kennenlernen, wenn ich die Grenzen des Materials auslote. Wenn ich mit Glas arbeite, muss ich wissen, wann das Glas springt."
Von Unternehmen wünschen sich die beiden, dass Menschen darin den Mut aufbringen, Ungewissheiten auszuhalten. „Es ist eine Kombination aus Feuer entfachen und Druck nehmen, dass auch mal etwas schief gehen kann“, so Johannes Fötsch. Druck könne auch damit abgebaut werden, dass Menschen eine finanzielle Sicherheit erhalten. Viel wichtiger als Geld sei für das Gelingen eines Projektes aber vor allem eins: Die Menschen müssen von der Sache überzeugt sein.
Den ganzen Podcast mit Elisabeth Örter und Johannes Fötsch können Sie hier hören.