Menschen mit Geschichten bewegen
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„Das Besondere am Storytelling: Es verbindet Menschen auf eine empathische Weise miteinander.“ Jaana Rasmussen hat schon als Kind Geschichten geliebt. Heute beschäftigt sie sich als Führungskräfte-Trainerin und Storydeveloper vor allem mit Erzählungen und Visionen von und für Manager:innen. Dabei erzählt sie weniger selbst, versetzt dafür andere Menschen in die Lage, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
Die Herausforderung: Menschen emotional mitzunehmen
Wenn Führungskräfte ihren Teams gegenüber statt allgemeingültiger Phrasen persönliche Geschichten kommunizieren, bauen sie damit Vertrauen auf. Besonders in Bezug auf die Veränderungen, die Unternehmen während der Digitalen Transformation durchlaufen, sei es enorm wichtig, die Kolleg:innen auch emotional mitzunehmen.
„Storytelling erlebt gerade einen Hype, weil wir dringend Veränderung in der Arbeitswelt brauchen“, sagt Rasmussen. „Es reicht nicht, zu sagen: Wir müssen uns verändern und schalten um auf digital. Aber mit Geschichten kann man Menschen wunderbar dazu bewegen, Veränderungen zuzulassen.” Im Storytelling kommen Muster wie die Heldenreise und die Archetypen zum Einsatz. Während jeder Geschichte durchläuft die Heldin oder der Held auch selbst eine Entwicklung, erlebt eine Veränderung.
Strategisches Storytelling – das Gegenteil von Bullshitting
Zunächst sei es wichtig, für die Geschichte die eigene Rolle zu definieren und eine konkrete Botschaft festzulegen. Genau zu überlegen, was man aussagen und erreichen möchte, mit welcher Zielgruppe man spricht und welche handelnden Personen in der Geschichte vorkommen. Denn: „Strategisches Storytelling ist das Gegenteil von Bullshitting.“
Wenn Führungskräfte persönliche Geschichten erzählen, bewirkt dies eine Menge in der Zusammenarbeit: Alle Beteiligten fühlten sich als Menschen wahr- und ernstgenommen. Dies bringe ganz automatisch (mehr) Menschlichkeit in den Arbeitsalltag und schaffe eine Atmosphäre von gegenseitigem Vertrauen. Eine wichtige Grundlage für erfolgreiche Teamarbeit, aber auch für den Umgang mit Konflikten und Misserfolgen. Denn es mache Führungskräfte unglaublich stark, wenn sie sich auch verletzlich zeigten und Fehler zugäben.
Mein Wunsch: dass mehr Leute den Mut haben, sich als Mensch mit zur Arbeit zu bringen.
Großes Potenzial für etwas Neues
Geschichten sind nicht nur ein kraftvolles Werkzeug sind, um Menschen zu verbinden, sondern auch, um Neues zu schaffen und die Zukunft zu gestalten. Denn dadurch kann man Rasmussen zufolge eine gemeinsame Realität erzeugen und Ideen manifestieren. Und wenn man dann noch anderen Menschen davon erzählt, die diese Ideen wiederum in den eigenen Köpfen weiter wachsen lassen, hat man plötzlich Wandel bewirkt. Jaana Rasmussen ist überzeugt: „Wenn ich klar kommunizieren kann, mit einer Geschichte, mit der ich Menschen empathisch begegne, kann ich eigentlich alles erreichen.“
