Podcast Trafostation Marktwirtschaft

Innovation braucht kein Geld vom Staat

Podcast Was brauchen wir, um die Welt zu verändern? Über die nachhaltige Transformation in Eigenregie und ohne staatlichen Hilfen sprechen Wolf Lotter und Christoph Pause in der dreizehnten Folge des Podcast „Trafostation."

Foto: Severine Guthier/Haufe Group
Foto: Severine Guthier/Haufe Group

Viele Unternehmen wären in der Corona-Pandemie ohne staatliche Hilfe nicht konkurrenzfähig gewesen. Ganze Industrien existieren nur durch Aufträge des Staates. Innovation wird dadurch ein Mittel zum Zweck für mehr Steuergelder. Und ohne staatliche Intervention, stellt Wolf Lotter fest, gibt es fast nichts mehr: „Man ist als Unternehmer nur mehr erfinderisch und fortschrittlich, wenn es dafür garantiert Geld vom Staat gibt." Das wirke sich mittlerweile auch auf kleine und mittlere Unternehmen aus, die ähnliche Forderungen stellen.

Man ist als Unternehmer nur mehr erfinderisch und fortschrittlich, wenn es dafür garantiert Geld vom Staat gibt.

Der Marktwirtschaft geht es heute so, wie dem Sozialsystem, das an ihm hängt. Ob radikale Beschränkung oder völlige Rahmenlosigkeit: Weder das eine noch das andere tue dem Markt gut, meint Lotter: „Er ist ein Ort, auf den sich alle, wie es in einer Demokratie üblich sein sollte, einigen müssen. Bevor man handeln kann, muss man verhandeln.“ Nach der Idealvorstellung setzen sich die besten Ideen durch. Ein echter Wettbewerb wird eröffnet.

Der Markt als Treiber der nachhaltigen Transformation

Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern Handeln und Verantwortung. Tatsächlich arbeiten viele kleine und mittlere Unternehmen, die laut Lotter „unterhalb des Radars“ unterwegs sind, unternehmerisch an der nachhaltigen Transformation. Allerdings gebe es auch im Bereich Sustainability schlechte Vorbilder aus klassischen Industrien, betont Lotter, und hebt ihre Signalwirkung auf den Mittelstand hervor. Das Einzige, was man dagegen tun könne, sei der Aufbruch in eine ökologische Moderne: Wo die Marktwirtschaft ein Treiber für den ökologischen Umbau und für die nachhaltige Transformation ist.

Wir brauchen eine Gesellschaft, die etwas will und nicht auf etwas wartet.

Es könnte so einfach sein und doch bleibt es oft ein Ideal: Menschen übernehmen Verantwortung und trauen sich etwas Neues, auch wenn es dafür kein Geld gibt. Das nötige Bewusstsein werde Kindern nicht gelehrt, meint Lotter, ganz im Gegenteil: „Wenn du schön brav mitmachst und das tust, was alle tun, dann kriegst du auch einen Teil aus dem Topf.“ Das sei jedoch die völlig falsche Haltung: „Wir brauchen eine Gesellschaft, die etwas will und nicht auf etwas wartet.“