Podcast Trafostation Diversität

Harmonie verblödet. Sagt, was ist!

Podcast Sie lässt sich nicht verordnen, sondern nur erarbeiten. Warum Diversität der transformative Kern in Wirtschaft, Gesellschaft, Technologiepolitik und Umwelt ist, darüber sprechen Wolf Lotter und Christoph Pause in der zehnten Folge des Podcast „Trafostation“.

Foto: Severine Guthier/Haufe Group
Foto: Severine Guthier/Haufe Group

Kaum eine Stellenausschreibung, kaum ein Unternehmensleitbild kommt heutzutage ohne ein bestimmtes Schlagwort aus: Diversität. Doch was bedeutet das wirklich? In Unternehmen und in der Gesellschaft sei damit gemeint, damit aufzuhören, in Schwarz-Weiß und in Entweder-Oder zu denken, meint Wolf Lotter: Wir sollten in mehreren Optionen und Alternativen denken. Wenn wir nochmals genauer hinschauen…

Wir brauchen Antworten auf Fragen, die uns in der Krise beschäftigten. Wir brauchen Innovation. Wer das will, muss aber seine gewohnten Denkmuster aufbrechen.

… sehen wir aber schnell, dass Führungs- und Management-Modelle auf dem Gegenteil aufbauen. „Wir brauchen Antworten auf Fragen, die uns in der Krise beschäftigten. Wir brauchen Innovation. Wer das will, muss aber seine gewohnten Denkmuster aufbrechen“, betont der Publizist. Und das sei eine sehr anstrengende und mühsame Arbeit. Diversität könne man nicht verordnen, sondern sich nur erarbeiten. Schließlich sei sie eine kulturelle und gesellschaftliche Errungenschaft.

Diversität als kulturelle und gesellschaftliche Errungenschaft

Ein Merkmal entwickelter Systeme von Gesellschaften, Kulturen und Organisationen. Die innovative Wissensgesellschaft baut auf selbstständig handelnden Menschen, auch in den Unternehmen. Letztlich steht Diversität dann für Innovation, Neugierde, Emanzipation, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung.

Wer alles gleich machen will, ohne Unterschied, der hat am Ende alle und alles platt und flach gemacht. Das sind die Lehren, die wir heute von den Diktaturen in aller Welt mitbekommen.

Keine Gleichmacherei, sondern Einzelgerechtigkeit. „Wer alles gleich machen will, ohne Unterschied, der hat am Ende alle und alles platt und flach gemacht. Das sind die Lehren, die wir heute von den Diktaturen in aller Welt mitbekommen“, stellt Lotter fest. Diversität ist demnach der Kern der Transformation in Wirtschaft, Gesellschaft, Technologiepolitik und auch in der Umwelt.

Echte Diversität stellt das Individuum, den Menschen und das, was er tut, in den Mittelpunkt. Und das merke man an den Ergebnissen, meint Lotter. Wer Vielfalt wirklich verstanden hat, weiß, was die Kulturwissenschaftlerin Margaret Mead schon meinte, als sie sagte: Wir sind alle unterschiedlich, so wie alle anderen auch.

Weitere Themen: Warum es um uns herum endlich heller wird, wie kontraproduktiv der Cultural Fit für die Vielfalt im Unternehmen ist und wieso wir immer noch zu wenig streiten.