Krisenmodus: Drei Dinge, die Führungskräfte jetzt sicherstellen müssen

Nirgends beweist sich gute Führung so wie in der Krise. Gerade mit Blick auf die akute, durch das Coronavirus ausgelöste Pandemie müssen Chefs daher drei ganz wesentliche Dinge sicherstellen.

Gute Führung kann aktuell in vielen Unternehmen die Rettung sein.  Photo by Sourav Mishra from Pexels
Gute Führung kann aktuell in vielen Unternehmen die Rettung sein. Photo by Sourav Mishra from Pexels

Kern und Inhalt all dessen, was Führungskräfte jetzt tun müssen, lässt sich auf folgende drei Aspekte herunterbrechen: 

  • Angst nehmen 
  • Zusammenhalt stiften 
  • Fokus bewahren

Herausforderung 1: Angst nehmen 

Wir alle wissen, was Angst mit uns macht. Nur wenige werden diese Erfahrung allerdings in Situationen gemacht haben, die mit den massiven Herausforderungen der Corona-Krise vergleichbar sind. Umso mehr sollten wir der Angst begegnen. Vor allem dann, wenn uns die Führung einer Gruppe oder eines Unternehmens obliegt. 

Angst lähmt, Angst verursacht Panikreaktionen, Angst beeinträchtigt das Denken, Angst verhindert Innovation. All das können und dürfen wir uns jetzt nicht leisten. Daher tun gute Chefs jetzt alles, was ihnen möglich ist, um Angst einzudämmen. 

Wie immer in Führungssituationen kommt es dabei auf Kommunikation, Verhalten und Vorbild an. In dieser Situation allerdings in erhöhtem AusmaßWas immer Chefs jetzt tun und sagen, es sollte den Mitarbeitern bestmöglich Sicherheit, Vertrauen und Orientierung geben.  

Zögern und Zaudern wird nirgends so wie in der Krise als Führungsschwäche ausgelegt. 

Sprechen Sie klar und unaufgeregt, beschönigen sie nichts, aber dramatisieren sie auch nicht unnötigZeigen Sie Ziele und Wege auf, aber hören Sie gleichzeitig auf Expertenrat, Vorschläge und Ideen. Ja fordern Sie diese ein. Vor allem aber: Führen Sie Entscheidungen herbeiZögern und Zaudern wird nirgends so wie in der Krise als Führungsschwäche ausgelegt. 

Herausforderung 2: Zusammenhalt stiften 

Die Vereinzelung durch Abstandsregeln, unterlassene Mensch-zu-Mensch-Kontakte und Arbeit im Homeoffice gefährdet den Zusammenhalt von Gruppen. Man ist mit sich und seinen Problemen viel allein. Routinen der Vergemeinschaftung, Meetings, Mittagessen, Kaffeepausen entfallen. Arbeit schnurrt auf To Do’s und Abstimmungen zusammen. Das ist zu wenig. 

Hier müssen Führungskräfte gegensteuern. Es braucht Gelegenheiten und Kanäle, sich über Gott und die Welt auszutauschen. Chefs müssen diese schaffen und zu diesem Austausch ermuntern. Sie müssen selbst zugewandt und zugänglich agieren. Sie brauchen einen Sensor, was die neue Situation mit der Gruppe machtReflexion darüber, „wie es uns geht“ (Betonung „uns“), ist wichtiger denn je. 

Und denken Sie daran! Gruppenzusammenhalt wird auf vier Ebenen geschaffen: soziale Beziehungen, Arbeitsabläufe, Wahrnehmung des Zusammenhalts der Gruppe und Emotionen in der Gruppe. Alle gilt es im Blick zu behalten, vieles davon regeln gut funktionierende Gruppen selbst. Wenn Gruppen aber nicht gut funktionieren, schlägt die Stunde guter Führungskräfte. 

Herausforderung 3: Fokus bewahren 

Zu guter Letzt gilt: Fokus bewahren. Alles steht jetzt in Frage, gestaltet sich neu, ist ungewohnt und oft unerprobt. Aktionismus greift um sich, manchmal gut gemeint, manchmal panisch. Hier sollten gerade Führungskräfte ihre Rolle sehen: nicht im Detail versinken, sondern Details delegieren – dafür aber den Überblick bewahren und Kurs und Wirkung aller Maßnahmen sichern. 

Machen Sie sich und allen immer wieder klar, worum es gerade wirklich geht. Was wichtig, dringend, nicht so wichtig und überflüssig ist. Fordern Sie im Kreise aller Führungskräfte die Klärung, was der Fokus ist, auch immer wieder ein. Ohne diesen Kompass laufen alle Aktivitäten auseinander.  

Führen ist in dieser Situation nicht nur Sache der formalen Führungskräfte. Jeder muss jetzt führen

So eröffnen Sie Räume für Mitgestaltung und Mitwirkung all ihrer klugen und engagierten Mitarbeiter. So verhindern Sie zugleich, dass hektische Betriebsamkeit Ihre Teams und Ihr Unternehmen aus dem Tritt bringt. 

Zum Schluss: Jeder muss führen und folgen! 

Zu guter LetztAuch wenn das jetzt die Stunde beherzter, klarer und achtsamer Führungspersönlichkeiten ist. Führen ist in dieser Situation nicht nur Sache der formalen Führungskräfte. Jeder muss jetzt führen  dort wo sie oder er einer Gruppe Sicherheit, Vertrauen und Orientierung geben kann. Und alle weiteren sollten bereit sein zu folgen. Damit alle gut durch diese Krise kommen.