Digitalisierung Business Strategie

Fit für Post-Corona: Diese Bereiche sollten Unternehmen jetzt anpacken

Corona stellt die Unternehmensplanung vor immense Herausforderungen. Führungskräfte versuchen, Entwicklungen zu antizipieren und sich auf Eventualitäten vorzubereiten – oftmals mit Hilfe von außen. Welche Beratungsleistungen in der Krise gefragt waren und wie die Weichen für die postpandemische Zeit gestellt werden sollten, zeigt eine aktuelle Studie von Haufe.

Foto: Adobe
Foto: Adobe

Die Pandemie wird zur Herausforderung für die Unternehmensplanung

Keine Frage, Corona stellte die Unternehmensplanung im vergangenen Jahr vor immense Herausforderungen – und tut es immer noch. Langfristige Strategien zu entwickeln, wird für Führungskräfte zu einer enormen Kraftanstrengung. Es braucht Varianten, einen Plan B – oder sogar Plan C und D – um sich in und nach der Krise zukunftssicher aufzustellen.

Dazu müssen Unternehmen in der Lage sein, Entwicklungen zu antizipieren. Sie müssen abschätzen, wie sich in der aktuellen Lage und vor allem in der Post-Corona-Zeit der Markt, der Wettbewerb, aber auch die Konsumenten verhalten werden. Und welche Technologien weiter an Bedeutung gewinnen.

Fit for Post-Corona
Mehr über die Studie zu den drängenden Management-Aufgaben für die kommenden Monate finden Sie bei Haufe Consulting.
Zur Studie

Gerade in Krisenzeiten holen sich Führungskräfte daher verstärkt die nötige Expertise und einen unbefangenen Blick von außen – mit Experten und Expertinnen, die ihre Themen voranbringen.

An welchen Stellschrauben die meisten Unternehmen ansetzen und sich für Post-Corona rüsten, zeigt eine im Sommer erschienene Studie der Haufe Group.

  1. Erst remote, jetzt hybrid: Aus zwei Welten eine machen

Remote-Work ist im vergangenen Jahr zum entscheidenden Baustein für die konstante Leistungskraft von Unternehmen geworden. Durchaus nachvollziehbar also, dass der Wunsch nach externem Know-how in diesem Bereich enorm zugenommen hat.

Allerdings gibt es in diesem Bereich noch viel zu tun. Auch wenn Remote-Strukturen inzwischen installiert sind, steckt der Wandel hin zu einer hybriden Organisation vielerorts noch in den Kinderschuhen. Mobilarbeit und Büroarbeit erfolgreich miteinander zu verbinden und dabei dafür zu sorgen, dass niemand (jenseits des Büros) zurückgelassen wird, Kommunikationsprozesse einwandfrei funktionieren und die Motivation nicht verloren geht, bedeutet eine erneute Mammutaufgabe für die meisten Unternehmen. Denn Prozesse, Strukturen und Kultur müssen strategisch auf die neue Arbeitswelt ausgerichtet werden.

Digitale Infrastruktur ausbauen

Die gewinnbringende Synergie aus beiden Welten wird viele Führungskräfte daher noch einige Zeit beschäftigen. Funktioniert das hybride Setting aber erst einmal, werden Unternehmen in der herausfordernden Talentsuche punkten und wesentlich flexibler auf den Markt reagieren können.

  1. Vom Aufbau zum Ausbau einer digitalen Organisation

Dass die Digitalisierung durch die Krise einen enormen Schub erhalten hat, steht außer Frage. Naturgemäß verzeichnete der Online-Handel hohe Wachstumszahlen. Virtuelle Verkaufserlebnisse wurden dabei zum klaren Wettbewerbsvorteil und Remote-Tools und Kollaborationsplattformen sind aus unserem Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken. Corona hat gezeigt, wieviel in kürzester Zeit erreicht werden kann, und dass die meisten Unternehmen erst am Anfang ihrer Möglichkeiten stehen.

Um Schritt zu halten, haben zahlreiche Unternehmen in ihrer IT-Architektur und Software massiv aufgerüstet. Die Nachfrage nach externer Beratung in diesem Bereich ist – gemäß Studie – deutlich gestiegen. Auch die Experten-Unterstützung rund um Marketing- und Vertriebsstrategien war weitaus mehr gefragt als vor der Krise.

Data Science wird erfolgsentscheidend

Das zeigt: Unternehmen machen sich daran, die Voraussetzungen für neue digitale Angebote und Vertriebswege zu schaffen. Die Innovationskraft im Bereich Data Analytics und Data Science wird dabei zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden, wenn Unternehmen Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten zukunftsfit entwickeln wollen.

  1. Wirtschaftlicher Erfolg heißt verantwortungsvolles Unternehmertum

Die Corona-Pandemie hat nicht nur eine starke Reflexion bezüglich der eigenen Gesundheit, sondern auch zur Beziehung von Wirtschaft, Umwelt und dem sozialen Leben ausgelöst. Verstärkt durch die Naturgewalten der vergangenen Wochen wird das nachhaltige Arbeiten noch einmal deutlich an Stellenwert in der Unternehmensagenda gewinnen. Diese Einschätzung teilen zahlreiche Consultants, die im Zuge der Studie nach ihrer Einschätzung befragt wurden.

Nachhaltigkeit ist dabei kein fixes Ziel, das man erreichen oder verwalten kann. Es ist vielmehr ein dynamischer Lernprozess, der in Unternehmen nach und nach zu Transformationsmaßnahmen führt. Dazu gehören beispielsweise nachhaltige Arbeitsmittel, „Green-IT“ oder Maßnahmen zum individuellen und sozialen Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Hinzu kommt der Austausch von fossilen oder endlichen Rohstoffen durch nachwachsende Rohstoffe, das umweltfreundliche Produzieren und die verstärkte Einführung von Nachhaltigkeitsmanagementsystemen. Am Ende werden achtsam agierende Unternehmen global mehr Investitionen erfahren, denn verantwortungsvolles Unternehmertum und wirtschaftlicher Erfolg werden in Zukunft Hand in Hand gehen.

Nachhaltigkeit und New Leadership sind die Aufgaben der kommenden Jahre

  1. Leadership Development: Eine neue Welt braucht neue Führung

In einem neuen, hybriden Arbeitssetting funktioniert Teamführung anders. Homeoffice und Büroarbeit in Einklang zu bringen, erfordert eine neue Art der Führung. Denn Leadership bedeutet heutzutage weit mehr, als bloß Steuerungsleistungen zu erbingen und Verantwortungs- und Repräsentationspflichten nachzukommen. Vielmehr finden sich Top-Leader in der Rolle der Inspiratoren und definieren Erfolg durch Wirksamkeit. Mehr denn je müssen Führungskräfte deshalb in der Lage sein, lernfähig zu bleiben und Neues zu wagen.

Unbedingt dazu gehört die Fähigkeit zu großzügiger Kollaboration. Sprich: Ideen zu teilen, Risiken einzugehen, das eigene Ego zurückzulassen und eine vollumfängliche Offenheit gegenüber den Mitarbeitenden zuzulassen. All das sind Skills, die Führungskräfte entwickeln können. Das Leadership Development sollte daher auf der Agenda jedes Unternehmens weit oben stehen. Mit den richtigen Ansätzen und Impulsen gelingt es, Mitarbeitende mitzunehmen und über digitale Hürden hinweg zu motivieren.

Die unternehmerischen Weichen auf Post-Corona stellen

Im vergangenen Jahr stellten zahlreiche Unternehmen ihre Weichen für die Corona-Zeit und nutzten dazu verstärkt externes Know-how. Die Themen, die Unternehmen in 2020 angegangen sind, werden auch künftig den entscheidenden Wettbewerbsvorteil ausmachen.

Dazu gehören die Umgestaltung in eine digitale Organisation und die Installation eines funktionierenden hybriden Arbeitssettings. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit wird den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend prägen. Ein innovativer Blick von außen kann dabei oft den entscheidenden Veränderungsimpuls bringen.