Business Strategie Digitalisierung

Was erwartet uns im nächsten Jahr?

Kommentar Das Thema Künstliche Intelligenz hat das Jahr 2023 für uns alle geprägt. Doch was folgt auf solch einen Megatrend? Können wir uns schon jetzt auf die Themen des kommenden Jahres vorbereiten – und welche sind das?

Foto: Casey Horner, Unsplash
Foto: Casey Horner, Unsplash

Business-Needs müssen erfüllt werden 

Als Drehscheibe im Unternehmen ist die IT täglich mit den Anforderungen der verschiedenen Fachbereiche konfrontiert – und diese sind sehr vielfältig. In der Regel erhält die IT mehr Anfragen als sie Kapazitäten bereitstellen kann. Um den einzelnen Business-Needs gerecht zu werden, bedarf es daher einer bewussten Planung. Ein effizientes Demand Management kann dabei helfen, Anfragen zu konsolidieren, zu priorisieren und Ressourcen gezielt einzusetzen. 

IT-Kultur: Wir sind „Macher“ – machen aber nicht alles sofort und gegebenenfalls auch Dinge gar nicht! 

Ich bin mir bewusst, dass in einer agilen Welt wie der Softwareentwicklung und der schnelllebigen Technologie nicht alles im Voraus geplant werden kann. Die Erfahrungen mit der weltweiten Pandemie haben gezeigt, wie wichtig es ist, auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein. Jede Grobplanung sollte daher über ausreichende Kapazitäten verfügen, um schnelle Anpassungen an neue Gegebenheiten und sich ständig ändernde Geschäftsanforderungen vornehmen zu können. Dabei dürfen wir vor allem die Menschen nicht aus den Augen verlieren. Denn auch wenn künstliche Intelligenz Prozesse automatisiert und voranbringt, brauchen wir Mitarbeiter:innen, die mit der fortschrittlichen Technologie umgehen können. Weiterbildung bleibt unerlässlich.   

Angesichts des technologischen Fortschritts müssen wir unsere Mitarbeiter:innen mitnehmen und befähigen, neue Technologien einzusetzen und in Zukunft zu betreiben.

Wir müssen zudem die IT in Bezug auf Kosten, Prozesse und Strukturen stetig weiter professionalisieren. Ein Zuviel an Software ist nicht förderlich, denn das geht mit hohen Aufwands- und Wartungskosten einher. Ein kontinuierliches Application Portfolio Management schafft ein besseres Verständnis dafür, welche Anwendungen im Unternehmen genutzt werden und wo redundante Software im Einsatz ist. After Action Reviews sind zudem ein nützliches operatives Instrument, mit dem wir Prozesse im Nachhinein evaluieren und aus möglichen Fehlern lernen können. All diese Elemente sind Beispiele einer professionellen IT, die auch keine Angst hat, sich ständig zu hinterfragen und Impulse aufzunehmen. 

Kontinuierlicher Preisdruck  

Auch das Jahr 2024 wird eine Herausforderung für die IT – insbesondere unter Kostengesichtspunkten. Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt, Preissteigerungen aller Art sind mittlerweile Standard bei IT-Leistungen und die knappe Ressource Mensch wird auch stetig mehr kosten. Gerade die Brisanz des Themas „Kosten vs. Leistung“ wurde auf der diesjährigen Konferenz von AWS, der "AWS re:Invent" deutlich. Schon jetzt stünden die Unternehmen unter immensem Preisdruck, um ihre Leistungen für die Kunden marktgerecht anbieten zu können. Bei Kostensteigerungen von SaaS-Anbietern im Softwarebereich von 20 Prozent und mehr ohne jegliche Mehrleistung ist dies auch bitter nötig. Gerade als Corporate IT stellt man sich die Frage, wie man damit umgeht und wo Kostenoptimierungen sinnvoll sein können. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie unabdingbar ein effizientes Kostenmanagement auf Basis eines transparenten Application Portfolio Managements ist. 

Cyberangriffe weiter auf dem Vormarsch 

Cybersecurity wird auch 2024 eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, Angriffe auf Unternehmen zu verhindern. Die Komplexität und Qualität von Cyberangriffen wird weiter zunehmen, insbesondere, da Unternehmen immer mehr IoT-Geräte und -Anwendungen (Internet of Things) in ihre Netzwerke integrieren. Daher ist es umso wichtiger, eine Anpassung und Erweiterung von Ressourcen und Sicherheits-Tools kontinuierlich im Blick zu halten, um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen und gleichzeitig die Sicherheit der Geschäftsprozesse zu gewährleisten. Zusammen mit der verbleibenden Realität des Hybrid Work sind Konzepte wie Zero Trust und deren Umsetzung ein brandaktuelles Thema.   

Keeping Our Lights On und eine „Ready IT“ für alles, was kommt! 

In Unternehmen, die nachhaltig und gesund wachsen, muss eine IT sich fragen, wie sie in 5 oder 7 Jahren aussehen soll. Insbesondere im IT-Bereich ist ist dabei nicht das Wachsen im Sinne von mehr Unternehmensumsatz oder Mitarbeiter:innen einzig relevant, sondern vor allem der Umgang mit dem Wachstum von Komplexität. Unser Ziel ist es, eine Art „Ready IT“ zu etablieren, die auf alle äußeren Einflüsse und Eventualitäten vorbereitet ist. Daneben gilt wie jedes Jahr auch für die IT in 2024, die Hausaufgaben nicht zu vernachlässigen, egal ob das klassische IT-Operations Themen sind wie Patching, BCM oder die Langläufer Aktivitäten wie ERP-Migrationen erfolgreich voranzutreiben.  

Das Jahr 2024 wird eine spannende und herausfordernde Zeit für die IT-Branche werden, in der eine schnelle Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, neueste Technologien in kürzester Zeit zu integrieren, unabdingbar sind. Die angespannte und unsichere Wirtschaftslage gilt es als Risikofaktor bestmöglich abzufedern. Das Thema künstliche Intelligenz wird uns auch im Jahr 2024 begleiten. Ein neuer „Megatrend“ ist bisher nicht erkennbar. Aber wenn wir genügend Kapazitäten freihalten und bereit sind für Veränderungen, können wird en fortschreitende technologische Wandel aktiv und erfolgreich gestalten.