Innovation New Work

Holokratie statt Hierarchie

Macht Holokratie innovativ oder Innovation holokratisch? Eine der Fragen, die Pascal Dulex vom Taschenhersteller Freitag aus Zürich beantwortet. Im Podcast Masters of Transformation unseres Kooperationspartners Ingo Stoll.

Was macht Unternehmen innovativ? Haufe New Management und Masters of Transformation suchen gemeinsam nach Antworten.
Was macht Unternehmen innovativ? Haufe New Management und Masters of Transformation suchen gemeinsam nach Antworten.

Pascal Dulex sagt zur Frage, ob Holokratie innovativ mache oder Innovation holokratisch: „Freitag ist eine Design-basierte Company, gegründet von zwei Designern. Innovation ist die einzige Konstante des Unternehmens. Da kommt man zwangsläufig schnell auch auf die Frage nach dem Organisationsdesign und der Organisationsentwicklung. Design ist Innovation, und die Innovationsfrage hat Freitag in Richtung Holokratie geführt. Aber umgekehrt macht Holokratie auch innovativ. Zumindest kann ich sagen, dass wir heute Innovationsprozesse haben, die eindeutig durch das Holokratische geprägt sind. Freitag ist sehr innovativ, weil die ganze Organisationsstruktur darauf ausgerichtet ist, dass alles permanent weiterentwickelt wird.“

Holokratie: Alles ist im Fluss

„Holokratie bedeutet, dass alles im Fluss ist. Und das macht die Menschen agil. Sie sind Veränderungen gewohnt. Und Innovation entsteht eher, wenn Menschen bereit sind, sich auf Veränderungen einzulassen“, so Dulex weiter.

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Welche wirtschaftlichen Folgen Holokratie konkret hat? „Einfachste Antwort: keine Ahnung“, meint Dulex. „Weniger einfach gesagt: Wir blicken auf das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte zurück. Kann man das auf Holacracy zurückführen? Natürlich nicht nur. Aber ich bin überzeugt, es war ein wichtiges Element. Weil Holokratie mitverantwortlich dafür ist, dass wir die richtigen Projekte auf den Weg gebracht haben.“  Und etwas allgemeiner betrachtet meint Pascal Dulex: „Wenn ich die Aufbruchstimmung in der Organisation sehe, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass wir die auch ohne Holokratie bekommen hätten.“

Enthusiasmus oder Teil des Ganzen

Warum machen die Menschen mit? „Ich glaube, viele Menschen arbeiten bei uns, weil sie sich in dem Projekt Freitag zumindest zum Teil selbst verwirklichen wollen. Diese Verwirklichung setzt Gestaltungsfreiräume voraus. Einen Raum, den Menschen prägen oder mitprägen können. Und Holokratie schafft diese Räume, weil Holokratie von der Souveränität der Rolleninhaberinnen und Rolleninhaber ausgeht. Das heißt, man muss mitgestalten. Das heißt aber auch: Es gibt keine Alternative dazu, mitzugestalten. Und das ist ein Teil der Antwort. Für viele ist das eine spannende Erfahrung. Sicher gibt es auch Menschen, die eher mitschwimmen und Holokratie als ein Teil des Gesamtkonzeptes sehen. Den sie vielleicht nicht bejubeln, den sie aber in Kauf nehmen, weil das Gesamtpaket trotzdem noch überzeugend ist.“

Den ganzen Podcast mit Pascal Dulex können Sie hier hören.