Krisenmodus: Vier Dinge, die Führungskräfte kommunizieren müssen

Kommunikation: Es geht um vier Themenfelder
Was es in Pandemiezeiten dringend zu kommunizieren gilt, lässt sich auf folgende vier Themenfelder verdichten:
- Regeln
- Werte
- Ziele
- Veränderungen
Schwerpunkt 1: Regeln
Gerade in dieser Krise spielen Regeln eine überragende Rolle. Wie man in Kontakt bleibt, wer was entscheidet, wer wann wo zu erreichen ist, ob und wie man reist, mit wie viel Abstand man sich in unvermeidlichen persönlichen Meetings zueinander setzt … und vieles vieles mehr. Das würde in guten Zeiten als Gängelung wahrgenommen. In dieser Krise ist es Dienst an der Gemeinschaft, solche Regeln gestützt auf Expertenrat auszugeben und gut zu begründen. Die Menschen danken es einem. Denn solche Regeln geben Orientierung, strukturieren die Zusammenarbeit und schaffen Klarheit, was von jedem in dieser Ausnahmesituation erwartet wird. Es muss sich ja trotzdem nicht nach behördlicher Anweisung anhören.
Gerade in dieser Krise spielen Regeln eine überragende Rolle. Das würde in guten Zeiten als Gängelung wahrgenommen. In dieser Krise ist es Dienst an der Gemeinschaft.
Schwerpunkt 2: Werte
Gerade jetzt, wo viel zu tun und zu entscheiden ist, ist es wichtig, dass Menschen spüren, welche Werte ihre Führungskräfte leiten. Gerade dann, wenn Entscheidungen unter Unsicherheit getroffen werden. Selbst harte Entscheidungen und Anweisungen werden ertragen, wenn man ihr „Warum“ kennt. Sie werden leichter angenommen – selbst dann, wenn sie irritieren –, wenn Menschen sie treffen und verkünden, deren Integrität und moralischer Kompass unstrittig und für alle spürbar ist. Vertrauen entsteht durch Berechenbarkeit, Kontinuität und Transparenz.
Schwerpunkt 3: Ziele
Wohin führt uns das? Nichts ist wichtiger zu wissen, wenn Menschen anderen Menschen folgen sollen. „Flatten the curve“, „lasst uns den Anstieg der Infektionszahlen verringern und damit das Gesundheitssystem entlasten“ – das ist die knappste und eindringlichste Begründung für eine der tiefsten Einschnitte in persönliche Freiheiten, die unser Land je erlebt hat. Doch Achtung: In Zeiten wie diesen müssen Ziele – anders als Werte – immer wieder an neue Erkenntnisse angepasst werden. Darauf müssen Sie hinweisen, wenn Sie Ziele formulieren.
Schwerpunkt 4: Veränderungen
Und damit sind wir beim vierten und letzten Punkt. Kommunizieren Sie nahtlos Veränderungen. Die Menschen erwarten geradezu, dass morgen mit großer Wahrscheinlichkeit schon nicht mehr trägt, was heute galt. Es gibt ein Zuviel an Kommunikation in Krisenzeiten – aber nicht, was Entwicklungen in wenigen, mit Bedacht gesetzten Themen betrifft. Hier gilt es, Entwicklungen im Blick zu behalten und Änderungen zu verkünden. Unaufgeregt, klar und gut begründet.
In Zeiten wie diesen müssen Ziele – anders als Werte – immer wieder an neue Erkenntnisse angepasst werden. Darauf müssen Sie hinweisen, wenn Sie Ziele formulieren.
Zum Schluss: So treffen Sie den Ton
Deshalb gilt: Kommunizieren Sie dicht und kontinuierlich. Besetzen Sie nur wenige Themen, die aber konsequent. Seien Sie aufrichtig und ehrlich, unaufgeregt und entschlossen. Kommunizieren Sie so oft und gut es geht persönlich. Beziehen Sie sich auf Behörden und Experten, aber verstecken Sie sich nicht hinter Ihnen. Und machen Sie sich klar, an wen Sie sich richten. Die Mitarbeiter im Lager brauchen Ihre Botschaft anders verpackt als die in Forschung und Entwicklung.
Wenn Sie diese Punkte beachten, werden die Menschen Ihnen dankbar sein und gerne folgen. Und um nichts anderes geht es jetzt für Sie als Führungskraft.